Was ist zu tun, wenn das Brunnenbauwerk selbst beschädigt ist?  Wenn durch Korrosion Filter- oder Vollrohre beschädigt sind?  Wenn Filterstege gebrochen sind oder OBO-Schalen auseinanderklaffen?  Wie lässt sich ein Brunnen sanieren, der bei der Errichtung Grundwasserstockwerk übergreifend ausgebaut wurde?
Bei diesen oder ähnlichen Fragestellungen stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite.


Gemeinsam mit Ihnen entwickeln wir Konzepte - auch mit unkonventionellen Lösungen - zur Brunnensanierung. Auch hier spielt die Bestandsaufnahme und die Historie des Bauwerkes eine sehr wichtige Rolle.
Unsere Erfahrungen bei der Brunnensanierung reichen vom Einbau von Manschetten zur Abdichtung von Verschraubungen über Einschubverrohrungen bis hin zum vollständigen Überbohren von bestehenden Brunnen.
Aber auch spezielle Lösungen beispielsweise zur Stabilisierung des Ausbaus oder zur lokalen Reparatur von einzelnen Filterstegbrüchen (PVC) wurden von uns geplant und in der Bauphase betreut.
Daher bieten wir Ihnen im Zusammenhang mit Brunnensanierungen alle Leistungsphasen nach HOAI an.

Wie kann der Ablauf einer Brunnensanierung aussehen?
Zu allererst ist der Bestand und die Historie des zu sanierenden Brunnens aufzunehmen. Hier sind alle Daten zur Brunnenerrichtung (Schichtenverzeichnis, Ausbauplan, Tagesberichte, Abrechnungszeichnungen, Rechnungen, usw.) zusammen zu stellen und auszuwerten; ebenso z.B. Daten zu Pumpversuchen, Wasserchemie und Wasserstände/Förderdaten aus dem bisherigen Betrieb. Auch alle bisherigen Maßnahmen z.B. Kamerabefahrungen, Regenerierungen, geophysikalische Untersuchungen sollten ausgewertet werden, um ein möglichst vollständiges Bild über den Brunnenbestand zu erhalten. Erst mit diesen Daten kann eine Entscheidung über die Art und Weise einer Brunnensanierung getroffen werden.

Von uns wurde bereits eine Vielzahl unterschiedlichster Brunnensanierungen geplant und betreut.

Anhand eines Beispiels aus dem mittelfränkischen Raum lässt sich der Ablauf einer Brunnensanierung mit Standorterhalt darstellen.

Oftmals zeigt sich der Sanierungsbedarf eines Brunnens an Änderungen der Wasserspiegel in Ruhe und Betrieb oder der Fördermengen. Möglich sind Änderungen an hydrochemischen Daten oder an Bakteriologiebefunden. Manche Schäden sind auch direkt zu erkennen z.B. Korrosion der Ausbauverrohrung. Viele Schäden zeigen sich aber leider erst im Verlauf der Sanierungsarbeiten.

1. Zugänglichkeit des Brunnens - Schachtbauwerk / Brunnenhaus
Um einen Brunnen zu sanieren, muss der Brunnen zugänglich gemacht werden. Hierbei stehen Brunnenhügel mit Schachtbauwerk oder Brunnenhäuser oftmals im Weg und schränken damit die Zugänglichkeit ein.

2. Rückbau des Ausbaus - Filterkies / Rohrtour
Hierbei gibt es je nach Ausbau verschiedenste Maßnahmen, um den Filterkies und die alte Brunnenverrohrung zu entfernen.

3. Rückbau des Sperrrohrs
Häufig sind Schäden am alten Sperrrohr oder der Sperrrohrzementation die Ursache für nicht gewünschte Wasserzutritte in den Brunnen, so dass z.B. das bestehende Sperrrohr entfernt werden muss.

4. Bestehendes Bohrloch
Je nach Durchmesser und Verlauf des bestehenden Bohrlochs können weitere Maßnahmen erforderlich sein. Kamerabefahrungen und geophysikalische Messungen bilden dann die Entscheidungsgrundlage für die Art und Weise der Bohrlochbehandlungen, um z.B. Verockerungsreste, Filterkiesreste wirksam zu entfernen. Die Untersuchungen im offenen Bohrloch bilden dann auch die Grundlage zur Überprüfung der Vorplanungen und damit die Entscheidungsgrundlage für den letztendlichen Neuausbau des Brunnens (Einbindtiefe des neuen Sperrrohres, Filter- und Vollrohrstrecken und Dimension der neuen Brunnenverrohrung, ...).

5. Neuausbau des Brunnens - Filter- und Vollrohre / Filterkies / Glaskugeln
Je nach Anforderung werden hier verschiedene Materialien, Längen, Durchmesser und Größen verwendet - immer angepasst an die vorgefundenen Verhältnisse.

6. Weitere Arbeiten - Kamerabefahrung / Geophysik / Pumpversuch
Zum Abschluss der Sanierungsarbeiten wird auf jeden Fall ein Leistungspumpversuch oft bereits mit begleitender Wasseranalytik und zur Abnahme eine Kamerabefahrung des neu ausgebauten Brunnens ausgeführt. Zusammen mit geophysikalischen Untersuchungen (z.B. Packerscheibenflowmeter) kann für den neuen Brunnen der "Nullzustand" festgestellt werden. Diese Maßnahmen stellen sicher, dass Veränderungen nach einigen Betriebsjahren (z.B. bei beginnender Verockerung) gut erkennbar und auch lokalisierbar sind, so dass dann gezielte und damit optimale Maßnahmen zum langfristigen Brunnen- und Leistungserhalt vorgenommen werden können.