Der Hintergrund

Zahlreiche Friedhöfe wurden in der Vergangenheit auf ungünstigen Standorten angelegt. Dies kann dazu führen, dass die üblicherweise ausreichenden Ruhezeiten von ca. 10 - 15 Jahren überschritten werden, da noch unverweste Leichenteile w.z.B. Wachsleichen gefunden werden.

Probleme bei der Leichenzersetzung

Bei sehr ungünstigen Bedingungen kann eine rasche Verwesung behindert werden. Bei niedrigen Temperaturen und/oder fehlender Luftzufuhr zum Leichnam kann es zur Verlangsamung oder zum Stillstand der Zersetzungsvorgänge kommen, wodurch das Fäulnisstadium verlängert wird. Wenn sich Leichname im Wasser oder in feuchten Erdgräbern befinden, wo meist starker Sauerstoffmangel herrscht, kann es zur Bildung von Fettwachs kommen. Chemisch gesehen wird hier Körperfett und Muskulatur durch hydrolytische Spaltung in Glycerin und Fettsäuren umgewandelt. Die entstandenen Fettsäuren wiederum können sich mit Alkalien der Umgebung (Kalk, Magnesium) unter Verseifung zu flüssigem Fett umwandeln, das anschließend durch eine weitere chemische Reaktion verfestigt werden kann. Fettwachsbildung ist bereits wenige Wochen nach dem Tod möglich; Fettwachsleichen können manchmal über Jahrhunderte erhalten bleiben und so die Friedhofsbewirtschaftung erheblich stören.

Problemvermeidung / Problemlösung

Bereits vor der Neuanlage von Friedhöfen können wir diese Probleme durch entsprechende Untersuchungen erkennen. Durch eine angepasste Planung und Anlage des Friedhofs, die auch die spätere Friedhofsbewirtschaftung mit einbezieht, werden Problemfälle von vornherein vermieden. Aber auch bei bereits bestehenden Friedhöfen mit bekannter Problematik können wir Sie beraten und Handlungswerkzeuge an die Hand geben, die eine ungestörte Totenruhe gewährleistet.